6 x 11 Jahre Frohsinns- Faasenacht
Die Kappensitzung des MGV Frohsinn St. Ingbert zum 6x 11 jährigen Jubiläum bot ein hochklassiges und kurzweiliges Programm.
Doch bevor die Sitzung starten konnte mussten die Verantwortlichen aufgrund des sehr starken Schneefalles am Nachmittag des 30.01. kurzfristig noch einige organisatorische Hürden aus dem Weg räumen. So mussten z.B. die für den Einsatz vorgesehenen Hilfskräfte der „Malteser“ durch ortsnähere Ersatzkräfte und „Rot Kreuz“- Helfer ersetzt werden, Ersatzbüttenredner und Ersatzelferräte organisiert werden, aber auch einige krankheitsbedingte Ausfälle kompensiert werden. Doch der MGV Frohsinn wäre nicht der „Frohsinn“, wenn er nicht improvisieren könnte.
Im Vorfeld der Veranstaltung waren schon 600 Karten abgesetzt, und so hofften die Sänger trotz Winterwetters auf guten Besuch. Und tatsächlich ließen sich nur wenige „Dengmerter Narren“ von den Wetterwidrigkeiten abhalten, und wurden mit einem tollen Programm belohnt.
Pünktlich um 20.11 h öffnete sich der Vorhang und Vize-Präsident Konrad Weisgerber bat die Gäste sich für den Einzug des Präsidenten und der Tollbertia Laura I. zu erheben. Und so zogen die beiden unter den Klängen des vereinseigenen Büttenmarsches „Ihr Leit, ihr Leit…“ein. Unterstützt wurden sie vom Spielmannszug der Feuerwehr Sulzbach, den Garden aus Miesau und der Blieskastler Karnevalsgesellschaft (BKG) dem Präsidenten der BKG, Elmar Becker und den Prinzessinnen aus Miesau und Blieskastel.
6 x 11 Jahre Frohsinnsfastnacht war Anlass genug die vereinseigene Fastnachtsfigur „Tollbertia“ aufleben zu lassen. Verkörpert durch Laura Wallacher begrüßte Tollbertia ihre närrischen Untertanen. Ihr zu Ehren tanzte anschließend die Ehrengarde der DNZ.
Danach erschien der Fastnachtschor auf der Bühne und sang bestens aufgelegt mit Live Musikbegleitung bekannte Stimmungs- und Fastnachtslieder. Mittendrin Tollbertia Laura I., die es sich trotz ihres hohen Amtes nicht nehmen ließ, beim Fastnachtschor mit zu singen.
Wie es sich für eine Jubiläumssitzung gehörte konnte der amtierende Elferratspräsident Andreas Theis seine Vorgänger Toni Sprengart, Dr. Udo Thamm und Hans Bächle begrüßen. Ebenso waren der Ehrenvorsitzende Willi Becker und Hans Schwarz -zwei Krätzjer, der frühesten Krätzjerzeiten- zu Gast.
So war das Publikum schon in Stimmung für den „Till“ (Andreas Franz) von den Bruchkatzen aus Ramstein. Er hatte wohl die Wetterkapriolen vorhergeahnt und erschien mit Wetterhahn, welcher den verschiedenen politischen Windrichtungen ausgesetzt war. In geschliffener Rede ließ er kein bundespolitisches Thema aus, und ließ den Wetterhahn sich in die richtige Richtung, nach dem Motte „Hauptsache die Richtung stimmt“, drehen.
Die Rede schien auch der BKG Garde gefallen zu haben, da sie im Anschluss eine Happy Polka tanzte.
Als Praktikantin erschien die vereinseigene Büttenrednerin Fabienne Müller und erzählte in einer „rein wissenschaftlich“ verfassten Abhandlung über Männer, und insbesondere ihren Vater, dem die „ Männergripp “ arg zugesetzt hatte.
Zum Glück war ihr Vater wieder genesen, so dass die Frohsinn’s – Krätzjer zu ihrem ebenfalls 6x 11 jährigen Jubiläum, ihren Politikteil absolvieren konnten. Sie sangen über Putin, AFD, Pegida, Ursula von der Leyen, der Automaut und über die „schwarze Null“, was das Publikum mit viel Applaus quittierte. Obwohl sie sich im letzten Jahr intensiv nach lokalpolitischen Themen umgesehen hätten, war in der „Dengmerter“ Politik nix los und so reimten sie in Toten Hosen Manier „An Tagen wie diesen, wünsch ich mir de Schorsch zurick. An Tagen wie diesen do hätt mer Theme für Politik, Ich wünsche mir de Schorsch zurück“. Das brachte den Saal zum Toben und man schob gleich Thema Riesenschwenker und die Fußball WM nach. Da blieb niemand auf den Sitzen.
Nach dem politischen Zirkus durch die Krätzjer zeigte Tanzmariechen Laura Fischer von der Aktionsgemeinschaft wahre Akrobatik nach der Melodie des Zirkus Renz.
In ungewohnter Rolle, aber gnadenlos komisch, erzählte Konrad Weisgerber als Dancing Queen von seinen Tanzstunden und zeigte seine tänzerischen Fähigkeiten. Unnachahmlich sein Burlesque- Tanz nach der Melodie „schwarzer Kater Stanislaus…“ Ein Tusch und Zumba, Zumba Tätärä.
Doch selbst mit dieser tänzerischen Glanzleistung könnte Konrad Weisgerber schwerlich die Miesauer- Garde verstärken, deren Gardetanz zum besten gehört, was derzeit im Südwesten Deutschlands geboten wird.
Als Gockel stolzierte Nico Lindinger auf die Bühne oder besser in die Bütt. Erst am späten Nachmittag sprang der städtische Angestellte kurzfristig als Büttenredner ein, und überraschte mit seinem allerersten Büttenauftritt in Dengmert. Er erklärte den Narren das Leben auf dem Misthaufen und die Hierarchie der Hinkel.
Kein Hühnerfleisch sondern Gemüse und allerlei Süßes präsentierte die Garde der BKG in ihrem Showtanz „Süße Träume“.
Das trieb dem „Neurentner“ Seppl Redel gewaltig den Blutdruck in die Höhe, wodurch er sich einem medizinischen Rentnercheck unterziehen musste. Eine Reimbüttenrede, selbst gemacht auf hohem Niveau.
Der Rentnercheck hätte bei den Kindern vom Bofostmann wahrscheinlich nichts gebracht, eher schon ein Vaterschaftstest. Da hat der Bofrostmann seinen Service in Blieskastel wohl etwas überzogen.
Männer in Frauenkleider sind immer zum Lachen, aber in Gardemädchenkostümen einfach zum Brüllen. Das Männerballett des MGV riss das Publikum zu Beifallsstürmen hin. Mit ihrem lustigen, frechen und „akrobatischen“ Tanz verdienten sie sich eine Zugabe.
Den Abschluss der Büttenredner bildete wie seit Jahren „De Wuschd“ aus vom KV Alleh Hopp aus Spiesen. Er erzählte in bekannter Manier von seinen Erlebnissen und schreckt einfach vor keiner Zote zurück.
Die Krätzjer bilden seit jeher den Abschluss einer jeden Frohsinnskappensitzung. In diesem Jahr gratulierten sie dem Verein in verschiedenen Verkleidungen zum 6 x 11 jährigen Jubiläum. Zu Gast waren Barak Obama, Angela Merkel, Florian Silbereisen, Conchita Wurst, Helene Fischer und Henning von den Höhnern. Die bekannten Stimmungslieder und der neue Fastnachtshit „Sandalen im Schnee“ brachten den Saal noch einmal richtig zum Kochen, bevor die Sitzung unter den Klängen von „Ohne Frohsinn gebt’s e echte Faasnacht net“ und „Dengmert is unser Lääwe“ ihren Abschluss fand.
Der MGV Frohsinn kann glücklich sein eine solch hochklassige Sitzung mit einer Großzahl an vereinseigenen Akteuren bestreiten zu können. Die Vorstandschaft bedankt sich bei Andreas Theis, Konrad Weisgerber, Walter Verburg und ihrem Team für eine hervorragenden Jubiläumsveranstaltung. Die Sessionsorden wurden von der Firma Autohaus Jochum gesponsert.