Musik, den Gästen zur Freude – Geistliches Konzert in Ommersheim bot große Bandbreite geistlicher Chormusik
Im Rahmen seines 150. Geburtstages war der Kreischorverband St. Ingbert bei vielen Veranstaltungen präsent. Die Kontinuität der Arbeit wurde mit einer Ausstellung der Kreisvereine im Kuppelsaal des St. Ingberter Rathauses gewürdigt, an mehreren Samstagen sangen die im Verband agierenden Chöre auf dem Marktplatz der Mittelstadt, 20 Chöre gestalteten den Tag des Liedes im Juni vergangenen Jahres und es gab ein geistliches Konzert in der Pfarrkirche in Oberwürzbach. Nun könnte man meinen, solch einem Kraftakt im Jubiläumsjahr würde eine Verschnaufpause folgen, doch neben ihren eigenen Konzerten, die jeder einzelne Chor aufzuweisen hat, fanden sich am Sonntag wiederum fünf Chöre zusammen, um in einer Gemeinschaftsveranstaltung unter dem Titel „geistliches Konzert“ zu singen. Bereits bei den Neuwahlen im Kreischorverband Anfang des Jahres stand für den Kreisvorsitzenden Werner Zeitz fest, dass es im laufenden Jahr ein solches Konzert geben würde. Genaueres, auch zum Veranstaltungsort, hörte man damals nicht.
Da die Ommersheimer Chorgemeinschaft mit ihrem Chor 98 aber in diesem Jahr mit 15 Jahren ein kleines Jubiläum feiert, ging der Zuschlag an den Austragungsort Ommersheim. Und wo wäre ein geistliches Konzert wohl besser aufgehoben als in der dortigen Pfarrkirche Mariä Heimsuchung? Ihr Heimspiel als Jahresabschluss gestalteten nach einem Orgelspiel die beiden Ommersheimer Chöre zu Beginn des anderthalbstündigen Konzerts zusammen. Unter der Leitung von Friedel Hary und in Begleitung von Yves Hary an der Orgel brachten sie die von ihrem Ehrenchorleiter Walter Niederländer komponierte St.-Mauritius-Messe zu Gehör. Eine gelungene Einstimmung, bei der sich die zahlreichen Gäste ganz der den Kirchenraum erfüllenden Musik hingeben konnten, denn da der Chor von der Orgelempore aus agierte, lenkte nichts von ihr ab.
Musik aus dem 19. Jahrhundert
Der dritte der beteiligten Chöre war der Chor der Brauerei Becker unter der Leitung von Everard Sigal. Er interpretierte geistliche Chormusik des 19. und 20. Jahrhunderts, deren Noten aus der Feder teils so bekannter Vertreter der deutschen Chormusik wie Friedrich Silcher, Willy Giesen oder auch Wilhelm Heinrichs stammten. Der Gesangverein Germania St. Ingbert (Leitung Dorothée Bost-Kattler) fasste das geistliche Thema weiter, indem dem klassischen „Dona pacem, Domine“ von Luigi Cherubini modernere Stücke zur Seite stellte. „Aufsteh'n, aufeinander zugeh'n“ des als Nummer eins der christlichen Liedermacher gehandelten Clemens Bittlinger, der außerdem musikalischer Botschafter der Christoffel-Blindenmission ist, hatte die Nächstenliebe zum Thema. Coloured Voices aus Bliesmengen-Bolchen mit ihrem Leiter Frank Huppert bildeten einen würdigen Abschluss mit Stücken, bei denen man am liebsten jedes einzelne beklatscht hätte. Trotz kriechender Kälte genossen die Zuhörer, zum Teil mit geschlossenen Augen, das Konzert, bei dem bewusst auf eine Moderation verzichtet wurde. Schließlich sollte der Gesang im Vordergrund stehen, so Werner Zeitz. Das kam wohl gut an, denn angesichts der zufriedenen Gesichter schien niemand etwas vermisst zu haben.
Quelle: Saarbrücker Zeitung