Chorfahrt vom 29.11.bis 01.12.2019
Nach längerer Abstinenz führte der MGV Frohsinn am ersten Adventswochenende 2019 eine Sängerfahrt mit Frauen durch. Die Idee, diese Fahrt zu einer für Vereinsfahrten eher ungewöhnlichen Jahreszeit durch zu führen, entstand am Rande unseres 125-jährigen Vereinsjubiläums im Jahr 2018, zwischen den Vorstandschaften der befreundeten Chöre „Sängerbund“ Essen-Überruhr und MGV Frohsinn St. Ingbert. Es kam die Idee auf, sich im Rahmen einer Vereinsfahrt mit beiden Chören zu treffen, idealerweise auf halbem Wege zwischen Essen und St. Ingbert. Schnell hatte man Koblenz auserkoren. Als Termine boten sich, aufgrund der unterschiedlichen Fixtermine in den jeweiligen Vereinskalendern, eigentlich nur noch die letzten Novemberwochen bzw. das erste Dezemberwochenende. Man entschloss sich, den Dezember zu wählen, da man zu dieser Zeit auch Möglichkeiten für gemeinsame Auftritte ausfindig gemacht hatte.
Kurz nach Ankündigung dieser Fahrt hatte sich von Frohsinnseite schnell eine Gruppe von 49 Personen angemeldet. Die Vorstandschaft bangte schon, ob der angemietete Bus mit 50 Personen den Zuspruch abdecken konnte, doch in den letzten 14 Tagen vor der Fahrt trafen täglich Abmeldungen ein, sodass sich die Zahl der Mitreisenden letztendlich auf 35 Personen reduzierte. Doch die verbliebenen 12 Sänger mit Jan Hendrik Dithmar, welcher unseren beruflich verhinderten Chorleiter Markus Schaubel vertrat, waren gut vorbereitet und ließen sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen.
Jürgen Dittmar hatte die Organisation der Fahrt übernommen und in Zusammenarbeit mit Kurt Peters und Dietmar Köhler vom Sängerbund das gemeinsame Programm für die Fahrt ausgearbeitet.
Der moderne Reisebus des Unternehmens Schary aus Kaiserslautern sammelte am frühen Morgen des 29.11. die Mitreisenden an den Haltestellen in Rohrbach, Hassel, St. Ingbert und Elversberg ein. Von Elversberg aus ging es zur ersten Teiletappe nach Trier, zu einem der größten und schönsten Weihnachtsmärkte in unserer Region. Den Mitreisenden stand es frei sich der vom Verein organisierten Führung anzuschließen oder sich gleich dem Weihnachtsmarkt oder den in der Nähe befindlichen Cafés zu widmen. Viele wählten die Führung, welche auch für stadtkundige ungewöhnlich war. Es ging nämlich unter die Gewölbe der Konstantinbasilika und erlaubte unserer Gruppe einen Einblick in die Baukunst der Römer.
Nach der kurzweiligen Führung verbrachte man noch eine angenehme Zeit auf dem Trierer Weihnachtsmarkt, inmitten von zahlreichen weihnachtlich geschmückten Ständen und dem obligatorischen Glühwein.
Auch das Wetter hatte sich zwischenzeitlich beruhigt, der anfängliche Nieselregen war gewichen und das Wetter hatte winterliche Züge angenommen. Gegen 13.00 Uhr ging es dann dem eigentlichen Reiseziel entgegen, denn Frohsinn und Sängerbund hatten vereinbart sich um 15:00h am „Deutschen Eck“ in Koblenz zu treffen. An der Stelle, wo sich die Flüsse Mosel und Rhein vereinigen, trafen sich Sängerbund und Frohsinn und wollten damit ihre Verbundenheit demonstrieren.
Organisatorisch bestens vorbereitet (der Frohsinn hatte die Getränke dabei und die Essener die Gläser) begrüßten beiden Seiten sich mit Sekt und es wurden bereits die ersten gemeinsamen Lieder gesungen.
Der Frohsinn überbrachte den Mitgliedern des Sängerbundes einen Gruß aus dem Saarland in Form eines Mini-Lyoner und einer kleinen Maggi-Flasche, was bei den Essenern freudigen Widerhall fand und die Vorfreude auf den geplanten Willkommensabend im Hotel war bei jedem einzelnen zu spüren.
Nach Ankunft und Zimmerverteilung im Hotel Wyndham Garden in Lahnstein ging um 19:00h die Willkommensparty im großen Festsaal des Hotels weiter. Beide Vereine genossen das tolle Buffett und unterhielten sich und die mitgereisten Mitglieder mit abwechselnden chorischen und humorigen Auftritten bis in die späten Abendstunden. Unser „kleiner Ferienchor“ schlug sich unter der Leitung von Jan Hendrik Dithmar hervorragend und konnte gesanglich durchaus mit den mit größerer Sängerzahl angetretenen Essenern mithalten. Auch Norbert Bunse, der Chorleiter des Sängerbundes, war von der Leistung unseres Chores beeindruckt. Höhepunkt waren aber die gemeinsam vorgetragenen Lieder unter abwechselndem Dirigat von Norbert Bunse und Jan Hendrik Dithmar.
Der Sängerbund überreichte im Laufe des Abends dem Frohsinn ein Bild mit dem Titel „Singen verbindet“, was Heribert Wallacher dankend im Namen des Vereins mit den Worten „Man kann es zwar nicht essen; sieht aber gut aus!“ entgegennahm.
Am folgenden Tag waren die Temperaturen erneut gefallen, was sich in der Region und besonders an den Flüssen in dichtem Nebel äußerte, wodurch das Panorama auf der Gondelfahrt zur Festung Ehrenbreitstein vom „Deutschen Eck“ in Koblenz aus, etwas eingeschränkt war. Beim Rundgang durch die monumentale Festung konnte man erahnen, welche Wirkung diese Festung im System der Koblenzer Festungswerke zur Sicherung des Mittelrheintals auf die Feinde Preußens gehabt haben muss.
Nach dem Besuch von Ehrenbreitstein stand der erste gemeinsame öffentliche Auftritt der beiden Chöre auf dem Weihnachtsmarkt in Koblenz auf der Tagesordnung. Auf dem Görres-Platz, der als kleines Weihnachtsdorf mit Bimmelbahn dekoriert war, traten die beiden Chöre gemeinsam auf. Der Sängerbund führt zu solchen Anlässen eine vereinseigene Beschallungsanlage mit, um den Gesang und auch die vereinseigene Mundharmonikagruppe „Die Harmonisten“ transportieren zu können. Schnell hatte sich eine große Zahl von Zuhörern versammelt und wurde durch weihnachtliche Lieder wie „Maria durch ein‘ Dornwald ging“, „Weihnachtsglocken“ oder „Süßer die Glocken“ auf die Weihnachtszeit eingestimmt. Aber auch bekannte modernere Weihnachtslieder wie „Winterwunderland (weißer Winterwunderwald)“ oder „Ach Papi geh doch heuer, nicht auf die Weihnachtsfeier“, ein Lied von Udo Jürgens wurden dargebracht. Der Applaus der Zuhörer war enorm und so musste eine Zugabe gegeben werden. Das Lied „Ihr von Morgen“ ebenfalls von Udo Jürgens, in einem Arrangement von Hans Dieter Kuhn, verfehlte seine Wirkung nicht und die Stadt Koblenz belohnte die Sänger mit einem Glühwein für den gelungenen Auftritt.
Doch der eigentliche Höhepunkt dieses Tages sollte noch folgen. Eine adventliche Abendfahrt auf Rhein und Mosel stand auf dem Programm. Schon die Ankunft des Schiffes sorgte für Begeisterung.
Das gesamte Schiff war weihnachtlich beleuchtet und auch im Innern waren die Tische und das Buffet festlich und vorweihnachtlich dekoriert. Der wieder aufziehende Nebel reduzierte zwar die Weitsicht stark, aber in keiner Weise die Stimmung. Im Gegenteil, dieser Abend gestaltete sich bei gutem Essen, stimmungsvollen Liedvorträgen und gutem Essen in einer Art und Weise, wie man sie hätte nicht besser erwarten können. Mit dazu bei trug der Kapitän des Schiffes, welcher erläuterte, dass er aus einer Gastronomenfamilie heraus stamme, welche Vereinswirt eines Sängerlokales war und er daher das Lied „Aus der Traube in die Tonne“ als Zuhörer nicht nur erwarte, sondern sogar mitsingen könne. Das ließen sich die Sänger natürlich nicht zweimal sagen und so war gleich das Eis gebrochen. Die Stimmung kochte im Laufe des Abends quasi über, bis hin zu einer Polonaise durch das Schiff.
Am Sonntag checkte man schon gegen 9:00h aus dem Hotel aus, um rechtzeitig die heilige Messe in der Kirche St. Barbara in Lahnstein gestalten zu können. Auch hier stand ein gemeinsamer Auftritt auf dem Programm. Es wurden Lieder aus der deutschen Messe von Schubert dargebracht. Es war schon verblüffend, wie schnell sich die Sänger der beiden Chöre aneinander gewöhnt hatten und mit welcher Qualität gesungen wurde.
Die Gemeinde spendete am Ende des Gottesdienstes großen Applaus und die beiden Vereine verabschiedeten sich mit zwei Liedern von Pfarrer und Gemeinde. „Ihr von Morgen“ war eine der Zugaben, aber besonders bleibt wohl das Solo von Karen Panter bei den Zuhörern in Erinnerung. Karen Panter ist Sopranistin und Gesangsschülerin bei Barbara Ikas. Mit ihrem Solovortrag „L’dor Vador“ erzeugte die Lebensgefährtin von Jan Hendrik Dithmar Gänsehautstimmung in der Kirche.
Gegen 12.30h dann wurde der Rückweg angetreten. Dieser führte über die Eifel nach Mendig zur Vulkan-Brauerei. Dort wurde ein gemeinsames Mittagessen eingenommen, bevor der Sängerbund seine Rückreise über Bonn nach Essen und der Frohsinn seine Rückreise ins Saarland fortsetzte.
Vor der Brauerei verabschiedeten sich die Fahrtteilnehmer der beiden Vereine herzlich voneinander und man versicherte sich, dass man den Kontakt zueinander nicht abreißen lassen werde. Mit dem Lied „Der Wandrer“ gingen beide Vereine auseinander in der Gewissheit, drei wunderschöne gemeinsame Tage in Koblenz verlebt zu haben.
Trotz Schneefalles im Hunsrück erreichte unsere Reisegruppe um 17:15h Elversberg, wo die ersten Mitreisenden den Bus verließen. Über St. Ingbert, Hassel und Rohrbach wurden dann auch die anderen Reiseteilnehmer wohlbehalten in der Heimat abgeliefert.
Die Vorstandschaft bedankt sich an dieser Stelle ganz herzlich bei Jürgen Dittmar, der mit großem persönlichen Einsatz, eine ereignisreiche und harmonische Vereinsfahrt organisiert hat.