Kappensitzung 2018- Frohsinn bietet echte Dengmerter Faasenacht
Der Name Frohsinn ist in unserem Verein Programm. Und so bietet der MGV seit Jahrzehnten an der Frohsinns-Kappensitzung ein Programm, das den Vergleich zu den Darbietungen der Karnevalsvereine im weiten Umfeld nicht scheuen muss. Doch bevor es losging, mussten einige Hürden aus dem Weg geräumt werde. So meldete sich 11er Ratspräsident Andreas Theis krank, so dass Michael Wagner und Oliver Köhler-Wolf im Duett einspringen mussten, und um es vorweg zu nehmen, ihren Präsidenten hervorragend vertraten. Auch der Service an der Bar musste aufgrund einer Absage am gleichen Abend umbesetzt werden. Aber im Improvisieren war der Verein schon immer stark, und es halfen Kräfte aus der Küche und Sänger Holger Stenzhorn, der eigentlich nicht eingeteilt war, ohne zu zögern aus. Trotz dieser organisatorischen Unannehmlichkeiten konnte die Veranstaltung pünktlich um 20.11h beginnen und der Fastnachtschor des MGV rockte gleich die Bühne mit Stimmungsliedern. Nach den Melodien „Wenn nicht jetzt wann dann“ und „Heit geht’s los“ mit eigenen Texten begrüßte Konrad Weisgerber das närrische Publikum in der vollbesetzten Stadthalle. Mit den Ohrwürmern „Die Karawane zieht weiter“ und „Hulapalu“ setzte der Fastnachtschor noch zwei Lieder drauf, bevor sie den Baumichel, alias Michael Sehn, vom MGV mit seinem Lied von den Baustellen St. Ingberts. Ein sehr gelungener Auftakt, der es dem Till (Dr. Andreas Franz, KV Bruchkatzen Ramstein) erleichterte mit seiner politischen Rede zum Publikum durch zu dringen. Seine Art des politischen Vortrages mit dem Motto „Ein jeder malt sich seine Welt, gerade wie es ihm gefällt“ gehört zu den leider rar gewordenen Büttenreden, die auf närrische Weise, in gesetzten Worten, die große Politik durch den Kakao ziehen. Vielerorts sind solche Reden nicht mehr möglich, aber gerade das Frohsinn Publikum weiß diese Art von Vortrag zu schätzen. Dies ist auch ein wichtiger Punkt für unsere Akteure, weil die Frohsinns Fastnacht mit Büttenreden und gesanglichen Darbietungen eng verknüpft ist, und den politischen Wort- und Gesangsbeiträgen großen Raum gewidmet ist. Umso erfreulicher ist es dann, wenn man eine vereinseigene Nachwuchsbüttenrednerin präsentieren kann, welche gleich bei ihrem ersten Auftritt alle in den Bann zog. Eleonore Meyer plauderte aus dem Nähkästchen und erzählte unbekümmert, wie es bei (Wandervereins-)Meyers am Wochenende zu geht. „Manchmal glaab‘ ich faschd, mei Vadder is met seinem Job net ausgelaschd“ sprach die Tochter des Ortsvorstehers Dr. Ulli Meyer und hatte die Lacher auf ihrer Seite. Genau wie Konrad Weisgerber. Auch er ein Frohsinn-Eigengewächs, jedoch mit jahrzehntelanger Erfahrung, aber immer jungen Ideen. In dieser Session ist er als „Luckas der Lokomotivführer“ unterwegs, und berichtete mit seinem Freund und Handmarionette Jim Knopf in unnachahmlicher Weise von den unterschiedlichen Zügen. Hier bekamen nicht nur die „Trump“-Bahn, der „Schulz-Express“, die „Linie 18“ aus Istanbul, sondern auch die „Dengmerter Dampflok“ Hans Wagner ihr Fett weg. Als er quasi als Biosphärenbahnhofsschaffner dem Stadtrat ein „One Way Ticket“ nach Timbuktu ausstellte, war das Publikum vollends aus dem Häuschen. Die Frohsinnskrätzjer hatten in diesem Jahr mit Personalschwund zu kämpfen. Erst fiel Seppl Redel nach einem Skiunfall aus, dann meldete sich Andreas Theis krank. Doch Bange machen gilt nicht, und so wurden Andreas Theis‘ Texte noch am Vorabend unter den verbliebenen Krätzjern aufgeteilt. Sie hatten die Themen Bienenjahr, ein neues Denkmal in der Gehnbach, Schulz Zug, Sondierungsgespräche, Kim Yon – Un und Trump, den Videobeweis und die geplante Grubenflutung nach bekannten Melodien in Gesangstexte umgesetzt. „De Wuuschd aus Spiese“ zog nach einem Jahr Abwesenheit alle Register. Seinen Spruch „Ich bin sogäär, sogäär dehemm—–fort“ kennt mittlerweile jeder Fastnachtsinteressierte in der Umgebung, und dient ihm weit über die Grenzen des Saarlandes hinaus als Erkennungsmerkmal. Er sorgte mit dem ihm eigenen derben Humor für Lachsalven im Saal. Feinsinniger und weitaus attraktiver war da die Weinkönigin, in Person von Fabienne Müller, ebenfalls eine vereinseigene Büttenrednerin vom MGV Frohsinn. Sie berichtete, dass sie mit Pauken und Trompeten durch das Casting für Weinköniginnen gefallen sei. Nicht weiter schlimm, meinte sie, da sie sowieso lieber Bier möge. Zwei Kaschdler (und ein Kirkeler) hatten sich Lieder der Wise Guys zum Vorbild genommen und trugen diese vor. Jolanda Jochnachel war mit ihrem neuen Begleiter Herrn Hühnerfeld zu Gast. Den Charme einer Jolanda Jochnachel versprühten auch die Tänzer unseres Männerballetts. Sie tanzten sich nach der Melodie „Espacito“ mit Gangster Rapper „De Julio“ in Person von Konrad Weisgerber als spanische Damen in die Herzen der Zuschauer. Es war eine Zugabe notwendig, um die Zuschauer zu beruhigen. Weitaus graziler sind da die Funkengarde der BKG und die Prinzengarde aus Miesau mit ihren Garden – und Showtänzen. Auch die Ehrengarde der DNZ war tanzte auf der Frohsinn-Bühne. Den Abschluss einer jeden Frohsinn Sitzung bilden seit jeher die Frohsinn Krätzjer. In diesem Jahr hoben sie mit dem letzten Air Berlin Flieger ab. Der Pilot (Stefan Müller) landete in Grönland, Afrika, in Südamerika, Mallorca, Köln und Ensheim, bevor es mit dem Bus zurück nach St. Ingbert ging. Zu jeder Landung wurde den Passagieren ein musikalisches Unterhaltungsprogramm geboten. Das Publikum stand Kopf. Ein Eskimo (Heribert Wallacher), König Uftata Wumta (Wolfgang Baldauf), eine Samba-Tänzerin (Patrick Theis) und Mickey Krause (Markus Herold) sangen Stimmungshits. Bei der Notlandung in Köln hatte man Glück, dass gerade Fastnacht war und Stefan Müller den diesjährigen Fastnachtsknüller „Lieb Marie“ präsentierte. In St. Ingbert angekommen sang man zum Abschied das Lied „Wenn die Stern‘ am Himmel tanze“. Das Finale war gekommen. Die Akteure versammelten sich auf der Bühne und unter den bekannten „Dengmert is unser Lääwe“ und „Ohne Frohsinn gäbt’s e echte Faasnacht net“ wurde zur Bar ausmarschiert, wo man die Veranstaltung unter den Klängen von DJ Oliver Köhler – Wolf ausklingen ließ.
Nachwort: Ferner hielt die neue Technik während der Sitzung Einzug in die Stadthalle. Kurz-Filmchen, präsentiert von einer Nachrichtensprecherin aus Nord-Korea wurden, als Frohsinn Breaking News, auf einer in das Bühnenbild integrierten Leinwand eingespielt (Die Filme können auf unserer Homepage unter „Da lacht der Sänger“ betrachtet werden). Außerdem wurde eine Live-Schaltung zum Präsidenten Andreas Theis verwirklicht, der seinem Publikum via Skype eine tolle Veranstaltung wünschte. Ein besonderer Dank gebührt auch Patrick Theis, der für seinen erkrankten Onkel, bei der Shownummer der Krätzjer eingesprungen ist, und erst bei der Generalprobe am Vortag von seinem Glück erfahren hat. Wir können beim MGV Frohsinn stolz
sein, dass wir mittlerweile so breit aufgestellt sind, dass wir schwerwiegende Ausfälle wie in diesem Jahr vorgekommen kompensieren können. Ferner hat sich gezeigt, dass Andreas Theis die Veranstaltung mit seinem Team so gut vorgeplant hatte, dass die Umstellung überhaupt möglich war. Die Vorstandschaft bedankt sich ausdrücklich bei Andreas Theis und allen die zum Gelingen dieser tollen Veranstaltung beigetragen haben, und für die Unterstützung durch unsere Sponsoren, allen voran beim Autohaus Deckert.